Geheult wird zu Hause
Bisher hat Anne Will jeden Kommentar zur Übernahme ihres Sendeplatzes durch Günther Jauch verweigert („sie schweigt derzeit wie eine Sphinx“). In totallegal spricht sie zum ersten Mal über ihre Gefühle und ihre berufliche Zukunft.
Frau Will, wie hart hat es Sie getroffen als Sie im Urlaub davon erfuhren, dass ab Herbst 2011 Günther Jauch Ihren Sendeplatz übernehmen wird?
Hart getroffen hat es mich überhaupt nicht. Es war von Anfang an klar, dass ich den Platz räumen muss, wenn sich Günther doch noch für die ARD entscheiden würde. Außerdem ist es eine große Freude für mich als beste Moderatorin nun für den allerbesten Moderator aller Zeiten Platz machen zu dürfen. Ich meine, wer kann das schon von sich behaupten? Diese Ehre wurde noch nicht einmal Sabine Christiansen zuteil (ehemalige ARD-Talkshowqueen und derzeitige Jeansmillionärsgattin, Anm. der Redaktion)
Aber war die Art und Weise wie Sie davon erfuhren (im Urlaub per SMS, siehe Link), nicht sehr geschmacklos und geradezu demütigend? Hatten die ARD-Verantwortlichen nicht den Mut mit Ihnen persönlich über diesen für Sie sehr großen Einschnitt zu sprechen?
Im Gegenteil, einen besseren Zeitpunkt hätte es gar nicht geben können. Ich saß gerade in sehr netter Begleitung im "Top Of The Hub" (Restaurant in Boston, Anm. der Redaktion). Ich gebe zu, im ersten Moment ist mir der Löffel aus der Hand direkt in die Spicy Lobster Soup gefallen. Aber nach ein paar Sekunden dachte ich: bliev do, wo de bess, halt dich irjendwie fess und dat et irjendwo wiggerjonn muß, jraaduss. (hä??? Anm. der Redaktion)
Wie wird Ihre berufliche Zukunft aussehen? Ist ein Wechsel zur privaten Konkurrenz eine Option für Sie?
Ach wissen Sie, bis zum Herbst 2011 fließt noch viel Wasser den Rhein runter. Irgendwas geht immer. Gerade jetzt, wo sich die Töpfe der Öffentlich Rechtlichen Sender dank der neuen Gebührenordnung wieder richtig fett füllen werden, wäre ich doch ganz schön blöd, wenn ich dem ÖR den Rücken kehren würde. Klappe halten, abwarten, Chance ergreifen. Geheult wird zu Hause. Mit der Devise bin ich in den letzten Jahren immer gut gefahren. Und dieses Interview habe ich nie gegeben. Außerdem bin ich Profi genug, um mit solch einer SCHEIß UNGERECHTIGKEIT FERTIG ZU WERDEN!
Frau Will, wir danken Ihnen für das Gespräch.
schluchz
Nachtrag: HIER endlich das echte Interview
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